Glücksspiel-Skandal in Orange: KPÖ fordert Offenlegung aller Geldflüsse

Ernest Kaltenegger: Steirische Parteien sollen vor der Wahl Geldflüsse der Glücksspielindustrie offen legen!

Wie nun von den Lotterien bestätigt wurde, hat die BZÖ-eigene Agentur „Orange“ im Jahr 2006 300.000 Euro für eine 10 Seiten umfassende Studie über das Online-Glücksspiel erhalten. Genau in diese Zeit fällt der Start der Novellierung des Glücksspielgesetzes, das 2010 letztlich ganz im Sinne der finanzstarken Glücksspielindustrie beschlossen wurde. Das Wirtschaftsmagazin berichtet darüber in seiner morgen erscheinenden Ausgabe.
 

Martin Himmelbauer, Sprecher der Lotterien, gab auch zu, dass neben der Studie auch „Beratungsleistungen“ zugekauft wurden.

KPÖ-LAbg. Ernest Kaltenegger, der sich seit 2005 für eine Eindämmung der Spielsucht in der Steiermark einsetzt, ist darüber nicht wirklich verwundert: „Leider ist nicht davon auszugehen, dass das BZÖ die einzige Partei in Österreich ist, bei der man Gefälligkeiten kaufen kann. Auch andere Parteien haben in ihren Publikationen großflächige Formate prominenter Glücksspielunternehmen abgedruckt.“

Kaltenegger fordert die steirischen Parteien nun auf, noch vor der Landtagswahl alle Geldflüsse seitens der Glücksspielindustrie offen zu legen. Auch in der Steiermark sei die Diskussion über die Novellierung des Landesgesetzes zum Glücksspiel offensichtlich nicht ohne Einflussnahme der Glücksspiellobby verlaufen, was sich auch im Ergebnis gezeigt habe: Trotz laut offiziellen Angaben 80.000 direkt und indirekt von der Spielsucht betroffenen Personen in der Steiermark waren die beiden Regierungsparteien nicht bereit, ernsthafte Maßnahmen gegen die Automatenflut zu setzen.

„Die Steirerinnen und Steirer haben ein Recht zu erfahren, welche Finanzflüsse zu den einzelnen Parteien stattgefunden haben und welche Gefälligkeiten sie dafür erwarten durften.“, so Ernest Kaltenegger. Die KPÖ kann für sich jedenfalls ausschließen, jemals einen Cent von einem Glücksspielunternehmen angenommen zu haben.